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Wir Wurzetinger

Eine Bilderschau für die Phantasie

Wir Wurzetinger sind zwar nicht so bekannt wie die Wolpertinger, aber dafür haben wir eine Eigenschaft, die einen großen Vorteil bietet gegenüber den Wolpertingern, jenen bayerischen Fabeltieren, die noch niemand so recht zu Gesicht bekommen hat, die aber jedem, der sie nicht kennt, zum Verhängnis werden, wenn er im Kreis seiner lieben Freunde, die ihn dazu aufgefordert haben, auszieht, um einen Wolpertinger zu fangen. Uns Wurzetinger, hingegen, kann man sehen. Man kann uns anschauen, so lange man will, und dabei seiner Phantasie freien Lauf lassen.
Die Phantasie ist unser mächtigster Begleiter. Nichts ist ihr unmöglich. Mit ihrer Hilfe versetzen wir uns in andere Welten, holen geliebte Menschen und Dinge ganz nah zu uns heran, erweitern wir unsere geistige Umwelt.
Wichtigste Voraussetzung dafür ist Ruhe von außen und Muße von innen - und der Wunsch, einmal an etwas ganz Außergewöhnliches zu denken. Je öfter wir uns dieser phantasievollen Ruhe hingeben, um so reicher gestaltet sich unser geistiges Leben. Leider gelingt es uns heutzutage immer seltener, diesen heiteren und befreienden Gemütszustand zu erlangen. Deshalb sollten wir uns ab und zu eine Ruhepause gönnen, ja vielleicht sogar dazu zwingen. Natürlich nur, wenn die Gelegenheit günstig ist.
Wir Wurzetinger bedürfen einer gewissen Ruhe und Beschaulichkeit, um in der Phantasie des Betrachters Gestalt anzunehmen. Wir veranlassen ihn möglicherweise, ins Träumen zu geraten und so einen schöpferischen Kontrapunkt zur täglichen Lebensroutine zu setzen, die für viele von uns schon zu einem gewissen Zwang geworden ist.
Es gibt im Leben gewisse Situationen, in denen man zum Nichtstun gezwungen ist, in denen man aber auch viel Zeit zum Nachdenken hat. Hier könnten wir Wurzetinger einen schöpferischen Zeitvertreib und eine willkommene Abwechslung bieten.
Auch Kinder können an diesen Bildern ihre Freude haben, wenn sie jedem Holzgeschöpf einen Namen geben, der ihnen dazu einfällt, eine kurze Geschichte dazu erzählt bekommen oder selbst eine erfinden.
So möchten diese Bilder Gelegenheit und Anreiz bieten, die eigene Phantasie spielen zu lassen und dadurch zu einer inneren Beruhigung und Bereicherung zu kommen. Auf jeden Fall sollte man nichts Dringendes zu erledigen haben und ungestört sein und einfach - wenn möglich - versuchen, die reale Umwelt vorübergehend auszublenden und sich auf eine einsame Insel zu denken, weit weg von jedem Alltagsgeschehen. Dann könnte man irgendein Bild anklicken und anblicken und es, ohne an etwas Bestimmtes zu denken, auf sich wirken lassen. Nach einer kurzen, geistigen Schaltpause fliegen einem vielleicht wie von selbst Gedankengebilde zu. Plötzlich umgibt einen eine ganz andere, ungewohnte Welt und man empfindet ein sehr aktives, schöpferisches Gefühl.
Je freier man seine Phantasie walten läßt, um so eher gelingt es einem, die alltäglichen Zwänge und bedrückenden Dinge abzustreifen, wie zu enge Kleidungsstücke, die einen daran hindern, frei durchzuatmen. Aber, wie gesagt, man muss die nötige Zeit und Ruhe zur Verfügung haben. Mancher stellt sich nach einiger Zeit vielleicht unvermittelt die Frage: was bin ich selbst eigentlich?
Eine mögliche Antwort wäre: ein wunderbares Geschöpf in Gottes phantastischer Welt.